Zur Ortschaftsratssitzung am Donnerstagabend im Dorfgemeinschaftshaus konnte Ortsvorsteherin Andrea Kuhn auch einige interessierte Bürger begrüßen. Auf der Tagesordnung standen der Rückblick auf das Jahr 2018 und der Ausblick auf die Projekte im Jahr 2019.

Über das schwierigste Thema des Abends wurde gegen Ende der Sitzung gesprochen: Die abgelehnte Meinungsumfrage über den Sinn und Zweck der Ortschaftsräte in den Ortsteilen. Dazu gab Ortsvorsteherin Andrea Kuhn eine persönliche Erklärung ab: »Ich kann nicht verstehen, warum die Gemeinderäte sich nicht zutrauen, die Bürger aus den Ortsteilen zu hören. Wir haben uns die Meinungsumfrage gewünscht. Aber ich werde nichts erzwingen. Von mir kommt kein Antrag zu der Umfrage aus dem Ortschaftsrat.«

Ortschaftsrat Hannes Grafmüller erwiderte, dass eine Umfrage als Instrument zu wenig sei, um über die Zukunft der Ortschaftsräte zu entscheiden. »Wir sind ein gewähltes Gremium und fühlen uns verpflichtet. Ich habe gegen die Umfrage gestimmt.« Unabhängig davon drückte er seine Wertschätzung gegenüber Andrea Kuhn aus: »Du machst eine tolle Arbeit«.

Ortschaftsrat Armin Reber bestätigte diese Einschätzung und lobte ebenfalls die Arbeit der Ortsvorsteherin. Zum Thema erklärte er: »Ein Ortschaftsrat macht dann Sinn, wenn sich der Ortsteil wesentlich von der Stadt unterscheidet. Das ist bei Unterentersbach nicht der Fall. Ich finde es schade, dass die Meinungsumfrage nicht stattgefunden hat.« Er befürchtet, dass es schwierig werden könnte, Kandidaten für die
Kommunalwahl in Unterentersbach zu finden.

Mitfahrbänkle

Das zweite große Thema der Sitzung war das Mitfahrbänkle. Damit ist eine Bank gemeint, auf der sich Bürger setzen können, die auf eine Mitfahrgelegenheit nach Zell warten. Freundliche Autofahrer können anhalten und die Bürger mitnehmen. Die Bank ist durch ein Schild als Mitfahrerbank gekennzeichnet. Diese Idee ist aus dem Projekt Kleinstadtpioniere entstanden und es gibt sie schon in anderen Städten. Der Standort des Mitfahrerbänkles ist sehr wichtig: Er muss gut gesehen und von vielen Autos frequentiert werden. Andrea Kuhn präsentierte auf der Leinwand drei Standortvorschläge, von denen zwei in die engere Auswahl kamen: Vor dem Dorfgemeinschaftshaus oder an der Zeller Straße am Ortsausgang, wo der Radweg beginnt. Nach längerer Diskussion wurde abgestimmt: Für den Standort Ortsausgang stimmten sechs Personen; für den Standort Dorfgemeinschaftshaus zwei Personen.

Es muss auch eine Rückfahrmöglichkeit geben, folglich auch ein Mitfahrbänkle in Zell. Hier wurden zwei Standorte vorgestellt: Vor dem Penny-Markt oder oberhalb vom Weißen Kreuz Richtung Unterentersbach, hier müsste noch eine Haltemöglichkeit für Autofahrer geschaffen werden. Dieser Vorschlag wurde kontrovers diskutiert. Bürgermeister Günter Pfundstein warb für einen Standort direkt gegenüber vom Kreuz vor dem Sonnenparkplatz, dann könnten Autofahrer auf den Parkplatz fahren und den Mitfahrer dort einsteigen lassen. Eine abschließende Abstimmung ergab, dass alle Ortschaftsräte für den Standort beim Weißen Kreuz votierten. Nach diesen ersten Entscheidungen kann mit den weiteren Planungen begonnen werden.

Kleinkindgruppe und Kindergartenspielplatz

Hier hatte es Kritik aus der Bevölkerung gegeben, die nicht informiert gewesen ist. Ortsvorsteherin Andrea Kuhn erklärte dazu: »Die Kindergartenleitung war in alle Schritte mit einbezogen. Ich war der Meinung, dass zwischen Kindergartenleitung und Elternbeirat die Informationen fließen.« Ihr sei nicht klar gewesen, dass die Kommunikation mit den Eltern ihre Aufgabe gewesen sei, verteidigte sich Kuhn. Auch in die zukünftigen Planungen sollen selbstverständlich die Erzieherinnen des Kindergartens und die Eltern miteinbezogen werden, betonte Kuhn.

Statistik

Unterentersbach hat 849 Einwohner (+ 8 gegenüber 2018). Das Dorfgemeinschaftshaus wurde in 2018 insgesamt 17 Mal vermietet: elf Vermietungen an Vereine, drei private Feste, eine Vermietung an den Kindergarten, eine gewerbliche Vermietung und eine Filmvorführung. Die Gehrmatthütte war 34 Mal vermietet.

Ausblick

Der Ausblick ist abhängig von den Haushaltsmitteln, die für Unterentersbach bewilligt wurden. Es gibt eine allgemeine Summe für die Sanierung von Spielplätzen; im Dorf wird das Geld für den Außenbereich Kindergarten und den Gehrmattspielplatz eingesetzt. Für die Gemein­deverbindungsstraße nach Oberentersbach sind 80.000 Euro bewilligt. Für den Rad-/Fußweg Erlenbach stehen 70.000 Euro bereit. Außerdem gibt es ein Startkapital von 20.000 Euro für die Sanierung der Dorfstraße – damit können ein Planungsbüro beauftragt und Grundstückszukäufe erledigt werden.