Am Sonntag gehen die Sommerferien zu Ende und die Hom­bacher Kilwi hätte an diesem Wochenende endgültig den Herbst eingeläutet. Der Sommer 2020 war anders und ungewohnt.

Es gab Hitzewellen und tropische Nächte im August, im dritten Jahr in Folge trotz gelegentlichem Regen zu wenig Niederschläge, aber dennoch viele Gelegenheiten, den Sommer zu genießen.

Die Corona-Pandemie sorgt dafür, dass wir uns an diesen außergewöhnlichen Sommer zeitlebens erinnern werden. Urlaubsreisen wurden storniert und Deutschland als Reiseland entdeckt. Die Menschen zog es in die Wälder und raus in die Natur. Auch wenn es dank des schönen Sommerwetters draußen in Cafés, auf Restaurant-Terrassen, in Vesperstuben und privaten Gärten genug Möglichkeiten zum Feiern gab, eines fehlte: Die Feste und traditionellen Veranstaltungen, die einen Sommer erst so richtig zur schönen Jahreszeit machen und für buntes Leben sorgen.

Kein Biwak, kein Open-Air-Kino und keine Fußball-Europameisterschafts-Spiele auf dem Kanzleiplatz, keine Nohockerpartys im Stadtpark, keine Musikveranstaltungen und Konzerte. Keine Böllerschüsse, die Fronleichnam und das Zeller Fest ankündigten, keine Prozessionen mit Bürgerwehren und Musik­kapellen durch die Stadt, kein Fahnenschmuck in den Straßen. Keine Kilwis im Tal, die sonst den Übergang vom Sommer in den Herbst markieren.

Niemand kann vorhersagen, wie sich die Corona-Situation im Herbst und Winter entwickelt, was aus Weih­nachtsmärkten und der Fasend wird. Wenn der er­sehnte Impfstoff tatsächlich kommt und Corona im nächsten Jahr aber  ein normaleres Leben zulassen sollte, ist der Nachholbedarf an verschobenen Festen und Jubiläen groß: Dann könnte 2021 ein »Jahr der Feste« werden.