Das Altenpflegeheim St. Gallus hat nun einen Heimbeirat. Dessen Mitglieder vertreten die Interessen der Bewohner in wichtigen Fragen und Angelegenheiten. Da viele der Bewohner nicht mehr für sich selbst sprechen können, ist die Vermittlung durch den Heimbeirat von besonderer Bedeutung.

Der Heimbeirat werde bei allen wesentlichen Entscheidungen informiert und befragt, so Heimleiter Michael Schlosser. So vertreten die Beiräte die Stimmen der Heimbewohner etwa dann, wenn es um eine Heimkostensteigerung geht. Organisationsfragen oder der Umgang im Miteinander gehören ebenfalls zum Aufgabenspektrum. Manchmal gehe es nur um Kleinigkeiten, die einer Änderung bedürfen. Deshalb sei es gut, dass auch Externe dem Heimbeirat angehören, denn sie haben einen anderen Blickwinkel auf die Abläufe, stellte Michael Schlosser fest.

Bisher gab es im St. Gallusheim »Heimfürsprecher«, wie sie von der Heimaufsichtsbehörde vorgeschrieben sind. In den neuen Heimbeirat können neben Heimbewohnern auch deren Angehörige und ehrenamtliche Mitarbeiter gewählt werden. »Es ist ein Stück gelebte Demokratie«, so der Heimleiter.

Demokratisch wurde auch gewählt. Zunächst wurde ein Wahlausschuss gebildet, dem neben den Mitarbeiterinnen Stefanie Fritsch und Gabriele Ernst als »älteste Wahlleiterin Deutschlands« die 97-jährige Johanna Braun angehörte. Die Wahlausschussmitglieder suchten Kandidaten und stellten sie den Bewohnern vor. An der Wahl am 18. Dezember 2018 beteiligten sich schließlich fast 50 Prozent der Heimbewohner.

Gewählt wurden aus dem Heim Jürgen Lauterborn (1. Vorsitzender), Olga Schwarz, Erna Tomaschke und als »Externe« Monika Becker und Rita Zimmermann (2. Vorsitzende), beide ehrenamtlich im Heim tätig. Als Dank für ihr Engagement überreichten Sozialdienstmitarbeiterin Stefanie Fritsch und Heimleiter Michael Schlosser den Gewählten einen weihnachtlichen Strauß.