Günther Schweitzer ist der Mann mit dem grünen Daumen – und der grünen Arbeitsschürze. Mit 13 Jahren hat er seine Gärtnerlehre begonnen, 39 Jahre war er Stadtgärtner von Zell und auch heute – mit 80 Jahren – zieht er immer noch täglich seine grüne Schürze an und arbeitet im Garten. In Teilzeit sorgt er rund um das Hotel »Klosterbräustuben«, dass es dort grünt und blüht und dass sich die Gäste wohlfühlen.
Im Hotel »Klosterbräustuben« wird am morgigen Samstag dann auch Geburtstag gefeiert und alle Weggefährten scharen sich um den vitalen Jubilar. Seine Frau Siegrid natürlich, mit der er vor einem Jahr goldene Hochzeit feiern konnte, seine beiden Söhne mit ihren Familien, die beiden Enkelkinder, das »Chörle« vom Männergesangverein »Liederkranz« Unterharmersbach, die Campingfreunde vom Bodensee und auch seine früheren Mitarbeiter von der Stadtgärtnerei, zu denen immer noch gute Kontakte bestehen.
Die Wiege von Günther Schweitzer stand am 17. September 1937 in Altenburg in Thüringen. Er kam schon mit 13 Jahren aus der Schule und erlernte den Beruf des Gärtners. Als Geselle arbeitete er in einem Hamburger Betrieb und erlernte noch die Sparte Schnittblumen. Eine Stellenanzeige in einer Gärtnerzeitschrift lockte ihn und einen Kollegen in die Gärtnerei Josef Lang in das Schwarzwaldstädtchen Zell.
Hier fand er seine zweite Heimat, lernte seine Frau Siegrid geb. Schrader kennen, hatte Spaß bei der Zeller Fasend und beim Singen im evangelischen Kirchenchor. 1961 wechselte Günther Schweitzer seinen Arbeitsplatz und wurde Stadtgärtner von Zell. Damit hatte er auch seine Lebensaufgabe gefunden. »Wir waren immer ein gutes Team, hatten viel Spaß und manchmal gab es auch Ärger«, erinnert sich Günther Schweitzer an sein Wirken für die Stadt Zell. Viele Außenanlagen und Plätze in der Kernstadt und den vier Ortsteilen wurden unter seiner Regie gestaltet. Große Aufgaben waren immer schon die Sportplätze und das Schwimmbad. Immer, wenn wieder eine der Wassertretstellen neu angelegt war, wurde ein »Richtfest« gefeiert, erinnert sich Günther Schweitzer. Mit seinem »Agria« ist Günther Schweitzer im September 2000 in den Ruhestand gefahren.
Aber wirklichen Ruhestand gibt es für einen Gärtner mit Leib und Seele nicht. Dafür sorgt der Wechsel der Jahreszeiten und damit die natürliche Aufforderung dafür zu sorgen, dass es immer wieder grünt und blüht. Stolz ist Günther Schweitzer auch darauf, dass sein Sohn Uwe heute Stadtgärtner in der Nachbarstadt Haslach ist.
Günther Schweitzer kümmert sich um den Hausgarten. Bereits im Jahr 1982 konnte Günther Schweitzer im Ortsteil Neuhausen »eine alte Hütte« kaufen und diese mit großem Einsatz für sich und seine Familie zu einem schmucken Heim herrichten. Hier fühlen sich heute drei Generationen Schweitzer rundum wohl.
Neben Familie und Beruf war Günther Schweitzer ein ganzes Leben lang Sänger im Männerchor »Liederkranz« Unterharmersbach, wo er schon über 40 Jahre aktives Mitglied ist. Die Auswirkungen des Alters machten auch vor Günther und Siegrid Schweitzer nicht Halt. Aber gemeinsam und mit etwas Glück konnten sie manche gesundheitliche Hürde überwinden. So können sie morgen glücklich den 80. Geburtstag von Günther Schweitzer feiern und dabei auf ein ausgefülltes Leben zurückblicken. Auch die Lokalzeitung »Schwarzwälder Post« wünscht weiterhin alles Gute.