Um die Digitalisierung leitungsgebundener Infrastruktur ging es am Montag in der Gemeinderatssitzung in Oberharmersbach. Es wurde über die Anschaffung eines Systems zur Datenerfassung diskutiert.
Mit der Technik will Bürgermeister Weith der digitalen Erfassung ebendieser Strukturen aus den »Kinderschuhen« helfen. »Zahlreiche Leitungen sind planerisch überhaupt nicht erfasst, sondern wurden per mündlicher Überlieferung von Wassermeister zu Wassermeister weitergegeben«, beschrieb er die aktuelle Situation. Ein Zustand, der zügig verändert werden muss, befindet sich Wassermeister Ferdinand Lehmann doch bereits in Altersteilzeit und wird bald in den Ruhestand gehen. Am liebsten wäre es der Verwaltung also, wenn der scheidende Wassermeister sein überliefertes Wissen noch in digitale Pläne gießt. Dabei soll ein Leitungsdokumentationssystem (GIS) helfen. Das Produkt, das dem Gemeinderat vorgestellt wurde, ist bereits in Biberach im Einsatz und ermöglicht das Erfassen ohne zwischengeschaltetes Ingenieurbüro. Nach einer Einweisung können Gemeindemitarbeiter selbst mit einem satellitengestützten Erfassungsgerät die Daten aufnehmen und in die Software übernehmen. »Nicht ganz billig, aber im Hinblick auf die Kostenersparnis tragbar«, nannte Bürgermeister Weith das vorliegende Angebot. Es beläuft sich auf knapp 32.000 Euro. Abschließend entschieden wurde am Montag noch nichts. Die Verwaltung soll nach dem Willen der Gemeinderäte erst noch abfragen, ob eine Leasing-Variante möglich ist und dafür gegebenenfalls die Konditionen klären.
Vergabe von Aufträgen
Die Fa. Hilberer aus Lahr wird die Außenputzarbeiten am neuen Feuerwehrhaus ausführen. Mit 54.978,26 Euro (brutto) gab sie das wirtschaftlichste Angebot ab. Die Angebotssumme liegt unter dem des Schätz-Leistungsverzeichnisses.
Der Auftrag für die Dachsanierung über den Sozialräumen ging an die Fa. Bonath Holzbau aus Oberwolfach. Auch dieses Angebot (72.069,74 Euro brutto) liegt unter der Summe im Schätz-Leistungsverzeichnis.
Außerdem galt es Elektroarbeiten im Rathaus zu vergeben. Durch den Beschluss, den Sitzungssaal umfassender zu renovieren, eine Klima- und eine Beschallungsanlage einzubauen, entsteht zusätzlicher Elektroinstallationsbedarf, den die Fa. Elektro Schillinger aus Hausach bearbeiten wird. Dem Nachtrag in Höhe von 64.589,09 (brutto) stimmte der Gemeinderat einstimmig zu. In diesem Zusammenhang gab Bürgermeister Weith bekannt, dass das Gerüst am Rathaus in Kalenderwoche 15 abgebaut und für Juni die Entscheidung von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wegen eines Zuschusses zu den Sandsteinarbeiten erwartet wird.
Besserer Klang
Positiv beschieden wurde der Antrag der Historischen Bürgerwehr Oberharmersbach zur Gewährung eines Zuschusses für die Gewerbesteuer. Sie hatte die Kilwi im Jahr 2017 bewirtet, dadurch die Freigrenze bei der Körperschaftssteuer überschritten und wurde gewerbesteuerpflichtig. 367,20 Euro verlangt das Finanzamt. Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, dem Antrag stattzugeben – genau wie es in den Vorjahren auch bei anderen Vereinen geschehen ist.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt beschäftigte sich mit einem Anliegen der Volkstanzgruppe. Ihr wurde ein Zuschuss gewährt, um die Akkordeons, die die Tänzer bei ihren Auftritten begleiten, mit Tonabnehmern auszurüsten. Die Entscheidung erfolgte nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass die Musikinstrumente fast ausschließlich bei Veranstaltungen der Gemeinde zum Einsatz kommen.