Dank guter Kontakte zu den Franziskanischen Schwestern im Kloster Erlenbad konnten am Missionssonntag vier indische Schwestern willkommen geheißen werden. Schwester Rita Eble erzählte von den Projekten in Nord- und Südindien, die schon seit 1963 vom Kloster Erlenbad unterstützt werden.
In Nordindien wurde mit einer Krankenstation begonnen. Inzwischen ist hier auch eine ausgebildete Ärztin tätig. Es werden 15 umliegende Dörfer mit Medikamenten für arme und kranke Menschen versorgt. Schwester Alexia arbeitet hier überwiegend mit taubstummen Kindern. Besonders Wert wird auf die Bildung der Frauen gelegt. Nur über die Bildung können sie schrittweise aus der Armut herausgeführt werden. Sie in ihren Rechten zu stärken und zu unterstützen hat oberste Priorität.
In Südindien gibt es viele Stationen, vorwiegend für geistig behinderte Kinder. Es wurde auch angefangen eine Schule zu bauen, denn in Indien wird durch die Staatskontrolle gefordert, dass gesunde Kinder von behinderten Kindern getrennt unterrichtet werden müssen. Bis zu 80 körperlich und geistig behinderte Kinder können hier versorgt werden. Das Schulgeld von sieben Euro im Monat kann von keiner Familie voll bezahlt werden. Dies wird von den Missionsstationen übernommen. Durch die Versorgung der Kinder können die Eltern arbeiten gehen und somit einen kleinen Teil zum Schulgeld beitragen.
Es gibt noch sehr viele Analphabeten. Doch das Verständnis für Schulbildung nimmt Dank der Aufklärungsarbeit zu.
Besonders wichtig ist den Schwestern, dass sie nicht im Land missionieren gehen, sondern mit ihrem Glauben und ihrer Arbeit Zeugnis abgeben. Denn nur 2,5 Prozent der Bevölkerung leben als Christen, was als nicht ganz ungefährlich gilt. Mit ansprechenden Bildern beendete Sr. Eble ihren Vortag.
Das Missionsteam konnte den Schwestern eine Spende in Höhe von 1.000 Euro für ihre weitere Arbeit übergeben. Diese wurde freudig entgegengenommen. Vor dem Mittagstisch tanzten die Schwestern nach indischer Tradition in ihren bunten Gewändern das »Vater unser«, was ein Hauch von Fernost ins Pfarrzentrum zauberte.
Pfarrer Seibt segnete das Holzofenbrot, welches wieder von Theresia Lehmann gebacken wurde. Kaffee und Kuchen rundeten das Angebot ab. Ein herzliches Dankeschön richtet der Missionskreis wie immer an alle treuen Besucher. Nur mit ihrer Unterstützung könne man weiterhin die vielfältigen Kontakte zu den aufgebauten Missionsprojekten in Afrika und Indien weiterführen.

