Das Bildungswerkteam hat einen weiteren Volltreffer gelandet. Am Freitagabend war die überdachte Freiterrasse des Gasthauses »Vogt auf Mühlstein« mit rund siebzig Personen voll besetzt. Das Duo »Goschehobel« begeisterte mit einem mitreißenden Konzertabend die Besucher.
Das Duo »Goschehobel« besteht seit über dreißig Jahren. Eberhard Jäckle und Urban Huber-Wölfle stammen aus Hausach und wohnen jetzt im Raum Freiburg. Sie verwenden verschiedene Musikstile wie Rock, Blues, Folk, Reggae und auch Latino-Rhythmen, die sie mit Gitarre, Mandoline, Mundharmonika (Goschehobel), Fujara (Gesang des Windes), Hang und Rainmaker vortragen. Vor allem der Goschehobel, virtuos gespielt von Huber-Wölfle, kommt fast in jedem Lied zum Einsatz und ergänzt in idealer Weise den Klang der Gitarren. Textlich sind es Themen des Alltags, die sie in alemannischer Mundart vortragen. Ihr Dialekt klingt nicht hingebogen, heimatselig und schon gar nicht von gestern. Die Texte erzählen von den ernsten und heiteren Seiten des Lebens und beschäftigen sich mit Werten wie Liebe, Jugend und Unterwegssein.
Mit Liedern des Unterwegsseins eröffneten die beiden Musiker auch ihr Konzert. Bei »Luftwurzle« und »Klassentreffen« sprang der Funke sofort auf das Publikum über, das jedes Lied lautstark beklatschte. Es folgten »Vagabunde« und »Veränderung«, dann die zwei Balladen »Schwebe« und »Monchmol«. Als die Musiker »Räge, Wind und Fiir« sangen, prasselten Regentropfen, begleitet von Blitz und Donner, auf das Dach der Veranda, begleitet von Windböen. Einige Male flogen die Notenblätter durch die Luft, doch Publikum und Musiker hielten bis zur Pause durch.
Während die Musiker sich ausruhen und neue Kräfte sammeln konnten, eilte mancher Besucher zum Auto und holte sich wärmende Kleidungsstücke. Das Gewitter war bald vorbei, nur die Kühle war zurückgeblieben.
Im zweiten Teil trugen die Musiker fünf neue Stücke vor, eine »Vorpremiere«, wie sie sagten, »um zu testen, ob wir unsere Akkorde auch an der richtigen Stelle setzen und wie die Lieder beim Publikum ankommen«. Sie kamen gut an, »Kunterbunt«, »Trotzdem« und alle anderen, die folgten. Im letzten Teil sangen sie dann wieder dem Nordracher Publikum bekannte Lieder wie »Kuba« und »Goschehobel-Lotzi«.
Natürlich hatten die beiden Musiker Zugaben vorbereitet. Als sie »Nack, nack, nackig am Baggersee« sangen, nach der Melodie von Bob Dylan’s »Knockin’ on Heaven’s Door«, stimmten alle Besucher kräftig in den Refrain ein und der Mühlstein bebte. Mit »Für immer jung« endete ein außergewöhnlicher Konzertabend auf dem Mühlstein und das begeisterte Publikum feierte die beiden Vollblutmusiker mit einem lang anhaltenden Beifall.




