Am gestrigen Donnerstagabend fand die Nachbesprechung der Veranstalter des Ferienprogramms im Biberacher Rathaus statt. Überwiegend positiv waren die Erfahrungen mit den Kindern. Kopfzerbrechen bereitet die Datenschutzverordnung, die das Fotografieren der Kinder nur mit Einverständnis der Eltern erlaubt.
Im Ferienprogramm 2021 haben 18 Veranstalter insgesamt 23 Veranstaltungen angeboten, an denen 109 Kinder teilgenommen haben. Es gab eine große Zahl junger Kinder, die in diesem Jahr dabei waren. Zwei Veranstaltungen mussten wegen zu wenig Teilnehmern ausfallen; eine Veranstaltung fiel dem schlechten Wetter zum Opfer und der Turnverein konnte einen Nachmittag nicht anbieten, weil das Turnmobil einen Unfall hatte und nicht kommen konnte.
Die Veranstalter lobten einstimmig die gute Organisation durch die Verwaltung, namentlich Susanne Brückner. Ebenfalls positiv waren die Erfahrungen mit den Kindern, die gerne zu den Programmpunkten gekommen sind und gut mitgemacht haben. Kopfzerbrechen machte allen Veranstaltern die neue Datenschutzverordnung, die vorschreibt, dass Kinder nur mit Zustimmung der Eltern fotografiert werden dürfen. Diese Zustimmung im Vorfeld zu erfragen, führte zu viel Bürokratie und zu der Situation, dass vereinzelt Eltern eben diese Zustimmung für ihre Kinder nicht gegeben haben. Um die betroffenen Kinder bei einem Foto nicht von den anderen Kindern trennen zu müssen, haben die Veranstalter dann generell auf Fotos verzichtet. Diese Vorgehensweise wurde ausführlich diskutiert und bedauert. Mit Befremden reagierte ein Veranstalter auf ein Elternteil, das private Handybilder von der Veranstaltung des Ferienprogramms mit seinem Kind erstellt hat.
Bürgermeisterin Daniela Paletta machte deutlich, dass sie von ihrem Programmpunkt (Müll sammeln) nur Fotos für die Presse gemacht hat und diese Fotos nicht anderweitig verwendet. Von den Veranstaltern kam der Vorschlag, dass die Eltern mit der Anmeldung ihre Zustimmung für Fotos erteilen sollen. Bürgermeisterin Paletta antwortete, dass sie diese Vorgehensweise für Gruppenfotos erst rechtlich abklären müsse: »Den Datenschutz darf man nicht unterschätzen. Bei Verstößen gibt es empfindliche Strafen.«
Kritik der Veranstalter gab es außerdem zu der Unverbindlichkeit der Eltern bei der Anmeldung der Kinder (zuerst angemeldet, dann wieder abgemeldet…). Hierzu erklärte Susanne Brückner, dass im nächsten Jahr die Eltern den Teilnehmerbetrag schon bei der Anmeldung bezahlen sollen, und nicht erst an dem Veranstaltungstermin wie in diesem Jahr: »Das fördert die Verbindlichkeit«, sagte Brückner.
Zu Beginn des Abends berichtete Bürgermeisterin Daniela Paletta ausführlich von ihren Ferienprogrammpunkt »Müll sammeln«. Die Kinder wurden ausgerüstet mit Warnwesten, Müllsäcken und Greifzange und haben eine erhebliche Menge an Müll innerhalb von zwei Stunden gesammelt.
Erstaunlich war die große Menge an Zigarettenkippen und kleiner Herzen aus Silberpapier, die bei Trauungen gern über das Brautpaar geworfen werden: »Die lagen wirklich in großer Anzahl in den Blumenbeeten rund um den Parkplatz, da haben auch die Kinder gestaunt«, wunderte sich Paletta noch im Nachhinein. Im nächsten Jahr werde sie den Programmpunkt wieder anbieten. Danach berichteten die Veranstalter reihum von ihrem Ferienprogrammpunkt und alle erklärten, im nächsten Jahr wieder dabei sein zu wollen.
Susanne Brückner gab als Neuerung für das Ferienprogramm 2022 bekannt, dass die Anmeldung online erfolgen soll. Die Veranstalter werden rechtzeitig über die Änderung informiert.
Abschließend erklärte Daniela Paletta: »Wir wollen und ganz herzlich bei Ihnen bedanken, ohne Sie wäre das Ferienprogramm nicht möglich gewesen.« Für jeden Teilnehmer gab es ein Weinpräsent und alle waren hinterher zu einem Imbiss im Bürgersaal eingeladen.