Am gestrigen Sonntag widmete sich der Gottesdienst dem Kirchenpatron St. Blasius. Kooperator Peter Seibt erinnerte in seiner Predigt an den Bischof der frühen Kirche. In seinem früheren Beruf soll der Kirchenmann Arzt gewesen sein. Deshalb überrascht es nicht, dass er einen Jungen, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, vor dem Tod bewahren konnte. Die Kunde von der Heilung verbreitete sich rasch, sodass man die Kranken der Umgebung zum Bischof brachte.

Die Wertschätzung, die der Bischof und Arzt von Zeitgenossen erfuhr, schützte ihn nicht vor der römischen Christenverfolgung. Kaiser Diokletian wollte um das Jahr 300 dem Vielgötterglauben, unter dem das Römische Reich einst groß geworden war, wieder ausschließliche Geltung verschaffen. Die »neumodische Sekte« der Christen passte nicht ins geschlossene Bild. Bischof Blasius musste aus der armenischen Stadt Sebaste fliehen, wurde aber entdeckt und grausam hingerichtet.

Der Heilige ermutigt die Kirche, sich auch heute den Kranken verbunden zu fühlen. In den Fürbitten des Gottesdienstes wurde der Kranken, Pflegebedürftigen, Ärzten, Pflegekräften und pflegenden Angehörigen gedacht. In der Lesung waren die Gedanken des Paulus zu Glaube, Hoffnung und Liebe in Erinnerung gebracht worden. Prediger Seibt machte deutlich, dass die Kirche sich nicht nur der Gesundheit des Leibes, sondern in besonderer Weise auch der Gesundheit der Seele verpflichtet fühle. Eine Fürbitte galt daher den mannigfachen Diensten in der Kirche, dass es daran nicht fehlen möge. Antrieb dürfe nicht die Rechthaberei, sondern müsse die Liebe als größte unter den Tugenden sein.

Der Kirchenchor schmückte das Patrozinium mit der »Missa Lumen«. Der Komponist Lorenz Maierhofer verknüpft darin Tradition und Moderne. Herkömmlich ist die Verwendung der lateinischen Sprache. Sie kommt immer wieder auch im Stil der antiken Gregorianik zur Geltung. Gleichzeitig wird die „Schola“ dem Chor gegenüber gestellt, der sich in melodischen Schwüngen bewegt.

Kostbar eingebettet in die Messe sind Solopartien, die hohe Ansprüche an die Klarheit der Stimme stellen. Michaela Große (Sopran) und Helmut Krannich (Bariton) haben sich dieser Aufgabe gestellt. Eduard Stelzer übernahm die Begleitung an der Orgel. Die Gesamtleitung lag bei Sonja Große. Am Ende des Gottesdienstes spendeten die Gottesdienstbesucher dankbaren Applaus.
Die Gemeinde sang ihrerseits herzhaft das St. Blasius-Lied. Darin heißt es u. a.:

»Vor allem Leid, vor Halskrankheit bewahr’ uns für und für! So rufen wird, zu dieser Zeit, Sankt Blasius zu dir.«

Am Schluss der heiligen Messe spendete Peter Seibt der Gemeinde insgesamt den Blasius-Segen. Sehr viele Besucher ließen es sich aber nicht nehmen, nach dem Gottesdienst zum Einzelsegen nach vorne zu kommen.