Bei der Versammlung am Samstagnachmittag im Kulturzentrum konnten sich die Mitglieder des AWO-Ortsvereins Zell nach zwei Jahren Corona-Pause wieder treffen. Neuwahlen, Tätigkeitsberichte und Informationen zum Waldkindergarten standen auf der Tagesordnung.
»Ich freue mich, dass wir uns nach zweieinhalb Jahren coronabedingter Pause wieder in dieser Runde sehen dürfen«, begrüßte der Vorsitzende Heinz Engelhardt die Mitglieder im Kulturzentrum Obere Fabrikstraße. Besonders begrüßte er die Kreisvorsitzende Monika Schmidt und konnte auch drei neue Vereinsmitglieder vorstellen.
Anschließend stellte er die Tätigkeitsberichte für die Jahre 2019 und 2020 vor. Im Jahr 2019 traf sich der Verein zu acht Vorstandssitzungen, organisierte die Stadtranderholung für Kinder und einen Segeltörn für Jugendliche, veranstaltete für die Mitglieder einen Frühjahrs- und Herbs tausflug, nahm am Jubiläum des Kreisverbands in Lahr teil sowie an der Kreisdeligierten-Versammlung und organisierte eine Wildkräuterwanderung für Kinder und eine Hilfsaktion für Kinder in Rumänien mit der Grundschule Zell. Im Jahr 2020 konnte coronabedingt nur die Stadtranderholung angeboten werden, an der wieder 50 Kinder und 10 Betreuer teilgenommen haben. Der Vorstand kam zu fünf Sitzungen zusammen. Heinz Engelhardt informierte über die beiden Angebote der AWO im Untertorkeller, die nächste Woche beginnen: Das Gedächtnistraining für Senioren und das Kraft- und Koordinationstraining – für beide Kurse sind nur noch wenige Plätze frei.
Kassiererin Martina Wetzel fehlte krankheitsbedingt. Dafür berichtete Kassenprüfer Bruno Emmerich von einer ausgeglichenen Kassenlage.
Bericht zum Waldkindergarten
Die AWO ist Träger des Waldkindergartens. Aus diesem Grund berichtete Erzieherin Claudia Sapparth von der Entstehung und Entwicklung der Einrichtung. Die Idee wurde 2017 geboren und stieß bei der Stadt Zell auf offene Ohren. Bei der Suche nach einem Träger sagte die AWO Ortsgruppe in Zusammenarbeit mit der Hauptgeschäftsstelle in Offenburg zu. Bis zum Beginn gab es viel Arbeit im Vorfeld, um alles zu organisieren. Mit einem Bauwagen konnte im Sommer 2018 eine Betreuungsgruppe für zwei- bis dreijährige Kinder starten. Dann wurde im Mai 2019 ein Bauantrag gestellt und neues Personal eingestellt, da die Kindergruppe immer größer wurde. Mit viel Hilfe der Eltern konnte ein naturnahes Gebäude mit zwei Gruppenräumen und kleiner Küche am Eckwald gebaut werden.
Im November 2019 fing auch der Waldkindergarten mit sechs Kindern offiziell an. Parallel dazu wurde die Inneneinrichtung des Gebäudes wieder mit viel Eigenarbeit eingebaut. Zurzeit gibt es zwei Gruppen: Die Waldspielgruppe »Spechte« mit 10 Kindern im Alter von zwei bis drei Jahren, die sich viermal die Woche von 9 bis 12 Uhr trifft. Und die Kindergartengruppe mit 20 Kindern von 3 bis 6 Jahren, die sich fünfmal die Woche von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr trifft. »Wir fühlen uns pudelwohl. Der Spielort Wald mit all seinen Facetten ist genau das, was die Kinder brauchen«, äußerte sich Sapparth begeistert.
Seit Januar 2021 darf sich die Einrichtung »Naturpark-Kindergarten« nennen, dafür gibt es eine finanzielle Förderung und es finden Projekte zum Thema Natur statt. Bei den Kindern wird ein Grundwissen vermittelt, wie man den Alltag nachhaltig gestalten kann. Ein wichtiges Dauerthema ist Holz: Die Kinder sammeln Totholz im Wald und heizen damit den Ofen im Gebäude. Im Dezember gab es eine Aktion für die kleine Emely, die an Leukämie erkrankt ist. »Da hat die AWO uns sehr unterstützt«, erklärte Sapparth. Auch in der Zukunft seien weitere Aktionen mit der AWO geplant.
Grußworte der Kreisvorsitzenden
Mit einer Rede wandte sich die Kreisvorsitzende Monika Schmidt an die Mitglieder. »Die Aktivitäten der Zeller Ortsgruppe sind enorm«, erklärte sie zu Beginn. Man brauche Menschen, die wissen, wo vor Ort Hilfe benötigt wird. Besonders lobte sie den Einsatz vom Vorsitzenden Heinz Engelhardt, der es immer wieder schaffe, die Menschen zusammenzubringen. »Ich danke dem Vorstand, der hier mit Tatkraft und Kreativität einen Ort der Mitmenschlichkeit geschaffen hat. Bei der AWO bleibt niemand allein.«
Neuwahlen
Die Neuwahlen erfolgten per Akklamation und alle neu Gewählten erhielten nur Ja-Stimmen. Der Vorsitzende Heinz Engelhardt wurde für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt. Der neu gewählte stellvertretender Vorsitzende ist Stefan Stehle. Der Posten des Kassiers ist vakant – hier wird noch nach einer Nachfolge für Martina Wetzel gesucht. Schriftführerin bleibt Renate Braun-Schülle. Beisitzer sind Bernd Antes, Sabine Boschert, Marion Angelhardt, Frieder Isenmann, Renate Oswald, Hans-Jörg Trinkaus und Martina Wetzel. Kassenprüfer bleiben Bruno Emmerich und Werner Dangl. Als Kreisdelegierte wurden Bernd Antes, Sabine Boschert und Stefan Stehle gewählt.
Nach den Wahlen erklärte Engelhardt: »Ich möchte bei den nächsten Wahlen in zwei Jahren mein Amt als Vorsitzender abgebe. Ich bin jetzt 76 Jahre alt und möchte die Verantwortung in jüngere Hände legen.«
Ausblick
In einer Vorausschau auf die zukünftigen Aktivitäten sagte Engelhardt, dass die Angebote Stadtranderholung für die Kinder und der Segeltörn für Jugendliche wieder im Programm sind. Die beiden Ausflüge für die Mitglieder werden wieder organisiert und soziale Aktionen mit dem Waldkindergarten geplant. Die Aktivitäten im Untertorkeller für Senioren sollen ausgeweitet werden.
Info Arbeiterwohlfahrt
Die AWO ist ein Verband der freien Wohlfahrtspflege und verknüpft bürgerschaftliches Engagement mit professioneller Kompetenz. Sie bietet vielfältige Hilfe und soziale Dienstleistungen für Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen an. Sie wirkt auf den Ebenen Ortsverein, Kreisverband, Bezirks- und Landesverband und entwickelt innovative, neue, soziale Projekte. Sie engagiert sich für ein menschliches, solidarisches Miteinander und für soziale Gerechtigkeit in der Gesellschaft.


