Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und dem Start der Sommerferien in vielen Bundesländern weist der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord darauf hin, die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz auch beim Urlaub im eigenen Land nicht aus den Augen zu verlieren.

»Ob Kurztrip oder Jahresurlaub – es gibt viele Möglichkeiten, seine Urlaubsreise klimaschonend zu gestalten«, erklärt Naturpark-Geschäfts­führer Karl-Heinz Dunker. Dabei seien nicht nur die Urlauber selbst gefragt, sondern auch die Anbieter touristischer Angebote und Übernachtungen. Gemeinsam mit der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald hatte der Naturpark seit 2017 am Projekt »Katzensprung – Kleine Wege. Große Erlebnisse« teilgenommen. Ziel war es, gemeinsam mit lokalen Partnern neue Wege in Richtung klimaschonendes und nachhaltiges Reisen in Deutschland aufzuzeigen. Zum Abschluss des Projekts im Frühsommer sind zahlreiche »Wegweiser« entstanden, die sowohl Urlaubern als auch Touristikern Empfehlungen für nachhaltiges Handeln geben. Dazu zählen die 15 »Katzensprung-Factsheets«, die online abrufbar sind. Sie zeigen auf einen Blick Verbesserungen, die sich einfach umsetzen lassen und sofort für weniger CO2-Emissionen sorgen. »Wirklich jeder kann einen Beitrag leisten. Das Engagement zahlt sich dann nicht nur für das Klima aus«, ist sich Dunker sicher.

Clever CO2 sparen

Tipps gibt es für alle Bereiche rund um Planung, Anreise und Aufenthalt vor Ort. So gilt schon vor der Abreise: Stecker bei allen elektrischen Geräten ziehen (außer dem Kühlschrank) und nur soviel Gepäck wie wirklich nötig mitnehmen. Bei der Anreise in den Schwarzwald sollte sich jeder fragen: Geht es auch mit Bahn und Bus? Und falls nicht: Spätestens vor Ort gibt es dank der KONUS-Karte die Möglichkeit, klimaschonend und kostenlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen Berg und Tal hin- und herzureisen. Bei der Wahl der Unterkunft helfen übrigens spezielle Internetportale, die klimaschonende Ferienwohnungen und Hotels gesondert ausweisen – und das mit gutem Grund. So entsteht im Tourismussektor rund ein Fünftel der CO2-Emissionen durch Unterkunftsbetriebe, in Deutschland sind das knapp fünf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Auf einen Bereich legt Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker ein besonderes Augenmerk – die Kulinarik: »Im Naturpark fördern wir seit Jahren die Vermarktung regionaler Lebensmittel. Landwirte, Erzeuger und Gastronomen sind Herz und Seele unserer typischen Schwarz­wälder Kulturlandschaft und tragen zu ihrem Erhalt bei. Wer als Gast regional einkauft und zum Beispiel bei unseren Naturpark-Wirten oder den Naturpark-Straußwirtschaften speist, unter­stützt kurze Lieferwege und leistet einen wichtigen Beitrag für mehr Klimaschutz.

Hintergrund

Die 104 Naturparke in Deutschland machen zusammen fast 30 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands aus. Diese Großschutzgebiete bilden die Basis des deutschen Naturtourismus und bieten für alle möglichen Urlaubertypen – vom Tagesausflügler bis hin zum Jahresurlauber – ein breites Angebot. Das Projekt »Katzensprung – Kleine Wege. Große Erlebnisse« möchte neue Wege in Richtung klimaschonendes und nachhaltiges Reisen in Deutschland aufzeigen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages im Rahmen des Förderprogramms für innovative Klimaschutz-Einzelprojekte der nationalen Klimaschutzinitiative.