Mit einem zweistündigen Frühschoppen-Konzert am Sonntag begeisterten 35 Musiker der Stadt Bräunlingen die Besucher des Sommerfestes.
Den Auftakt bildete ein schneidiger Marsch, der dem badischen Großherzog Friedrich gewidmet ist. Die Marschmusik sollte auch ein Schwerpunkt des Konzertes bilden. Doch gehörte zum Repertoire der Kapelle ebenso die symphonische Blasmusik, von der böhmischen Polka bis zum modernen Musical. »Wir mache von allem ebbes, vor allem, was die Leit gern höret«, hielt Dirigent Andreas Dangel nach dem Konzert fest.
Die Bescheidenheit des Dirigenten konnte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass das Orchester sich permanent auf Oberstufen-Niveau bewegt. Bei aller Offenheit für den Geschmack des Publikums und die Bedienung eines breiten musikalischen Repertoires werden auf Sorgfalt und Stimmigkeit großen Wert gelegt. Gefälligkeit und Präzision gehören bei der Kapelle zusammen. Verabschiedet haben sich Musiker von der Baar nicht nur mit Musik, sondern als Zugabe mit dem Lied »Mein Tiroler Land«.
Dangel zeigte sich mit der Reaktion des Zeller Publikums hochzufrieden. Die beiden Dirigenten Andreas Dangel und Stefan Polap sind seit 20 Jahren freundschaftlich verbunden. Beide Kapellen von Bräunlingen und Zell haben zum Beispiel in einer Gemeinde am Bodensee ein Doppelkonzert bestritten. Dangel hat Polap in der Vergangenheit nach Bräunlingen in die Musik-Probe eingeladen, um über das »Hohe Blech« zu dozieren. Da Bräunlingen eine starke Narrenzunft hat, die bei Narrentreffen von der Stadtkapelle begleitet wird, ergibt sich jedes Jahr eine neuerliche Begegnung mit den Zellern.
Petra Kühnpast vom Leitungsteam der Zeller Stadtkapelle bedankte sich bei den Bräunlingern für die exzellente Stimmung, die sie auf dem Sommerfest verbreitet haben. Sie versicherte, man werde sich in der nächsten Zukunft gerne mit einem Gegenbesuch revanchieren.