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Zum Thema »Sichere Radwege zur Schule, zur Arbeit und in der Freizeit« in der Ausgabe 59/2019

Pünktlich zur Wahl fordert die Grüne Liste Zell sichere Radwege. Da muss man sich als gemeiner Bürger schon fragen, ob die letzten 20 Jahre einfach nur geschlafen wurde oder ob es einfach nur daran liegt, dass die meisten Grünen-Vertreter im Stadtrat solche Ideen selbst überhaupt nicht leben.

Während der Bauphase der L94 hat es die Grüne Liste Zell überhaupt nicht interessiert, wie Schüler sicher nach Zell kommen, obwohl täglich das Wiesenfeld zum Hauptverkehrsweg von Schüler-Radverkehr wird.

Hat man die letzten Jahre die Ortschaftsrats- und Stadt­ratssitzungen verfolgt, konnte man als Bürger eindrucksvoll sehen, wie die meisten Grünen-Vertreter ihre Interessen leben und ihr Kraftfahrzeug für ein paar 100 Meter zu den Sitzungen benutzen.

Zur rot-weißen Barriere »Wiesenfeld-Hauptstraße«, mit der wahrscheinlich die Überquerung zur Josef-Holzer-Straße gemeint ist, kann man einfach nur mitteilen, dass es diese schon seit Jahrzehnten gibt, aber pünktlich zur Gemeinderatswahl stört diese natürlich. Vielleicht liegt es einfach auch nur daran, diesen Punkt nicht oft mit dem Kraftfahrzeug besichtigen zu können.

Aber das nun ausgebaute »Krankenhauswegle« eignet sich mit Sicherheit als attraktive, alltagstaugliche Radstrecke als geöffnete Straße für begegnenden Kraftfahrzeug-Verkehr und überfahrbarem Seitenstreifen.

Brenzliche Situationen auf Nebenstrecken in Wohngebieten an einem Sonntagabend und hautnahe Überholmanöver kann ich mir als durchschnittlich intelligenter Bürger überhaupt nicht er­klären, gerade nachdem Bestrebungen immer lauter werden, die Hauptstraße zu entlasten und Nebenstrecken zu belasten.

Der plötzliche Boom der E-Bikes macht es einem sicherlich auch schwer ein Verkehrskonzept nur für den Autoverkehr zu betrachten, zumal ein Stadtrat der Freien Wähler in einer Sitzung doch feststellen ließ, dass es kein Verkehrskonzept gibt beziehungsweise dem Stadtrat kein Verkehrskonzept vorliegt.

Ein durchgängiger Radweg entlang der Bahnlinie wird forciert, Grundstücke im Wiesenfeld sind bereits gekauft, so soll es bald möglich sein noch mehr Fläche zu asphaltieren und zu beleuchten anstatt eine breit ausgebaute Wiesenfeldstraße, welche bereits asphaltiert und beleuchtet ist, mit Radwegmakierungen auszustatten.

Wenn Stadtratsmitgliedern auffällt, wie sonntags die Verkehrssituationen auf Nebenstraße vorzufinden sind, sollte man sich grundsätzlich Gedanken machen, ob Bürger nur wirre Dinge erzählen und umsonst Lösungen in der Bürgerfragestunde vorschlagen. Dort aber ist der Plausch mit dem Nachbar wichtiger, als die Gespräche zwischen Bürger und Sitzungsvorsitzendem zu verfolgen.

Der Feierabendverkehr soll elegant umfahren werden können, richtig gesagt, dafür muss man nur aufs Fahrrad steigen oder zum Beispiel als Stadtrat mal an den Ursachen forschen. Das Parken außerhalb gekennzeichneter Flächen innerhalb der Zone (Stadt) zu ahnden, wäre eine Möglichkeit, um nur noch eine einspurig befahrbare Straße im Innenstadtbereich zu verhindern. Aber die Dame die zwei Minuten die Parkscheibe beim Besuch des Geldautomaten vergessen hat, freut sich bestimmt über ein Ticket.
Die bisherigen Vertreter der Grünen Liste haben meiner Meinung nach bis heute keine Lösung eines gesamten Konzeptes eingebracht und ich kann jeden Bürger nur
ermuntern häufiger die öffentlichen Sitzungen mit einem wachsamen Auge zu verfolgen.

Florian Adler,
Zell a. H.