Am Aschermittwoch trafen sich die Mitglieder der CDU des Stadtverbandes Zell-Unterharmersbach in den Klosterbräustuben, um von den Mandatsträgern zu erfahren, wie sie sich bei den anstehenden Fragen der kommunalen Entwicklung positionieren. Auch Bürgermeister Günter Pfundstein berichtete über den Stand der Planungen im Stadtrat.
Nach dem gemeinsamen Essen der 28 Mitglieder und Gäste ergriff zunächst der Vorsitzende der örtlichen CDU, Hannes Grafmüller, das Wort. Er leitet im Stadtrat die CDU-Fraktion. Grafmüller legte den Finger auf eine möglichst verträgliche Gestaltung des Straßenverkehrs. Die Regulierung in der Kirchstraße habe gezeigt, dass Verbesserungen in kleinen Schritten möglich seien. Wenn das ehem. Gasthaus »Zum Hechten« und der benachbarte kleine Laden abgerissen seien, werde es für den Verkehr und die Fußgänger eine Entspannung geben. Um die Hauptstraße zu entlasten müssten zudem parallele Straßen saniert werden.
Ein besonderes Augenmerk müsse auf die Kinderspielplätze gerichtet werden, nachdem der TÜV einige Geräte aus Sicherheitsgründen stillgelegt habe. Vorrangig sollten die Spielplätze der Kindergärten ausgestattet werden. Gegebenenfalls seien von den 18 Spielplätzen im Stadtgebiet einige weniger besuchte zu schließen. Es sei richtig, mit den Eltern der Kinder das Konzept zu überdenken. Um bei den Kindergärten die finanzielle Belastung der Stadt zu mindern, sei die Zusammenarbeit mit Firmen anzustreben. Die Nachbargemeinde Biberach habe dies vorgemacht.
Nachdem die Neubaugebiete Ottersgraben, Ziegelfeld und Häßlesgraben nahezu bebaut seien, gelte es, neue Flächen in den Blick zu nehmen. Ein Potential für weitere Gewerbeflächen, aber auch für eine Wohnbebauung, bestehe derzeit noch bei der Keramikstraße. Ein in Arbeit befindlicher Bebauungsplan gestalte die Freifläche am Bahnhof.
Unterentersbach
Paul Gutmann, stellv. Ortsvorsteher in Unterentersbach, zeigte sich zufrieden über die neuerliche Ausbaggerung des Gehrmatt-Weiers und die Neugestaltung des dortigen Spielplatzes. Im Neubaugebiet Killig 4 seien bereits zehn Häuser erstellt und einige seien sogar schon bewohnt. Im Rathaus sei das Büro der Ortsvorsteherin in einen Betreuungsraum für Kinder unter drei Jahren umgenutzt worden. Ortsvorsteherin Andrea Kuhn habe dafür volles Verständnis gezeigt und ihren Schreibtisch in den Sitzungsraum gestellt. Jetzt werde beim Kindergarten noch der Spielplatz neu hergerichtet.
Zu den Vorhaben im Ortsteil Unterentersbach gehöre auch der Ausbau der Wirtschaftswege. Leider gebe es an der Straße von der Gass zum Kreisverkehr am Harmersbach für die Fußgänger und Radfahrer nur eine Minimallösung. Geplant sei beim Ortsausgang in Richtung Zell ein »Mitfahr-Bänkle«. Das Gegenstück soll in Zell am »Weißen Kreuz« aufgestellt werden. Man werde sehen, wie dieses ungewöhnliche Angebot angenommen werde.
Oberentersbach
Ortsvorsteher Lorenz Breig berichtete, dass die Verbindungsstraße von Unterentersbach nach Oberentersbach Ausweichbuchten für den Gegenverkehr erhalten werde. Kopfzerbrechen machten derzeit noch die Anlage von Löschwasserteichen. Man werde im Gespräch mit dem Kreisbrandmeister nach vernünftigen Lösungen suchen. Sorge bereitet zunehmend die Trinkwasserversorgung. Der trockene Sommer habe bewirkt, dass etwa zehn Höfe einen Anschluss an die städtische Trinkwasserleitung wünschen. Die Betroffenen bieten der Stadt bei der Umsetzung ihre Eigenleistung an.
An der Ortschaftsverfassung wolle man in Oberentersbach festhalten, weil mit dem garantierten Sitz des Ortsvorstehers im Stadtrat die Belange des Ortsteils gewahrt werden. Dank der Einheitsliste für den Ortschaftsrat entfalle bei der Kommunalwahl das Problem der Kandidatensuche.
Kernstadt
Bürgermeister Günter Pfundstein zeigte sich zuversichtlich, dass durch die Verbesserung der Gehwege noch mehr Zeller sich entschließen, zu Fuß ins Städtle zu gehen und das Auto zuhause zu lassen. Er selbst sei inzwischen innerstädtisch auf das Fahrrad umgestiegen. Die Parkmöglichkeit am Bahnhof, bei der Sparkasse und in der Oberstadt sollen jedoch erhalten bleiben. Beim Hochwasserschutz am Harmersbach und Dorfbach Unterentersbach werde man sich mit der Verbreiterung des Bachbettes und angeschlossenen Rückhaltebuchten begnügen. Durchgängige Maßnahmen dieser Art seien zuschussfähig.
Beim Rundofen werde noch mit Vertretern der Fraktionen an einem Konzept gearbeitet. Ein reines Museum solle es nicht geben. Gedacht sei eher an ein Begrüßungszentrum für Touristen, in dem auf die Attraktionen der Stadt aufmerksam gemacht werde; dazu gehöre auch die Keramikproduktion. Auch kulturelle Veranstaltungen im kleineren Rahmen seien denkbar. Ein Aufzug werde den Stadtpark barrierefrei erschließen.
Zur Erweiterung des Rathauses soll noch in diesem Jahr das Haus Meier-Metzger abgerissen und mit dem Rohbau begonnen werden. Sobald das neue Gebäude steht, werde die Verwaltung umziehen, damit das alte Rathaus saniert werden kann. Nach dessen Fertigstellung wird das Bauamt die Alte Kanzlei verlassen und im Erdgeschoss des Rathauses einziehen. Die Büros von Tourist-Info werden später im Neubau untergebracht. In die Alte Kanzlei könnte danach die Musikschule einziehen.
Zum Schluss gab Hannes Grafmüller noch bekannt, dass am 23. März 2019, die Kandidaten der CDU für die Kommunalwahl nominiert werden.