Als erstes will ich mich bei Heimleiter Michael Schlosser dafür bedanken, dass er so ein tolles Fest ausrichtet«, eröffnete Staatssekretär und Ehrengast Volker Schebes­ta seine Glückwunschrede anlässlich der 50-Jahr-Feier des Senioren- und Pflegeheims. Mit ganztägigem Programm und prächtigstem Wetter zog diese am vergangenen Sonntag viele Besucher an.

50 Jahre Caritas Seniorenzentrum St. Gallus e.V. sowie 30 Jahre »Essen auf Rädern« – die offiziellen Reden anlässlich des Doppeljubiläums erfolgten, nachdem der Festtag mit einem Hausgottesdienst eröffnet worden war sowie mit einem Mittagessen, für das satte 800 Mahlzeiten aus der hauseigenen Küche über den Tisch gingen. Für eine musikalische Umrahmung sorgten dabei der Zeller »Joy and Fun Chorus« beziehungsweise die Stadtkapelle unter der Leitung von Stefan Polap. Volker Schebesta würdigte die Leistung des Trägervereins für das Seniorenzentrum St. Gallus ebenso wie dessen Leitungsteam in Gestalt des geschäftsführenden Heimleiters Schlosser, des Verwaltungsleiters Thomas Dreher sowie der Pflegedienstleiterin Martina Heizmann.

Desgleichen betonte er die enormen Verdienste »der Mitarbeiter, die in der Pflege Verantwortung tragen – kein einfacher Beruf.« Vor diesem Hintergrund hoffte er auf möglichst große Unterstützungseffekte durch das Gesetz zur Stärkung des Pflege­personals, das vom Bundeskabinett auf den Weg gebracht worden sei.

Jubiläums-Glückwünsche auch im Namen der umliegenden politischen Gemeinden überbrachte Zells Bürgermeister Günter Pfundstein; unter Anwesenheit von Oberharmersbachs Bürgermeister Richard Weith. »Aktuellen Zahlen zufolge werden die Pflegebedürftigen von heute drei Millionen bis in das Jahr 2035 auf vier Millionen steigen«, unterstrich Bürgermeister Pfundstein die Auswirkungen eines demografischen Wandels, der noch immer in vollem Gange ist: »Wir stehen in der Altenpflege ohne Frage vor gewaltigen Umbrüchen.«So, wie St. Gallus sich in der Vergangenheit diesen Herausforderungen gestellt habe, bereite das Haus auch für die Zukunft wichtige Weichenstellungen zum Wohle hilfs- und pflegebedürftiger Senioren vor, unterstrich das Stadt-Oberhaupt. An die Verantwortlichen im Bund und im Land appellierte Günter Pfundstein vor diesem Hintergrund: »Machen Sie sich für ein soziales Pflichtjahr stark. Die Gesellschaft braucht diese Hilfskräfte, wenn Pflege bezahlbar bleiben soll.«

Ständiger Wandel, beständige Hilfe

Im Anschluss sprach Bonaventura Gerner als Pfarrer und Leiter der Seelsorgeeinheit Zell a. H. und somit als Vorstand des Caritas Seniorenzentrums. Er blickte auf die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte einer Einrichtung, die sich an den sich wandelnden Bedürfnissen der Menschen ausrichtet. »Es ist uns wichtig, offen für die sich immer weiter verändernden Erfordernisse zu sein«, um St. Gallus in eine gute Zukunft zu führen. Heimleiter Schlosser dankte er »für sein großes Engagement, seinen kooperativen Leitungsstil, seine fachliche Kompetenz, wie auch seinen Weitblick.«

Vonseiten der evangelischen Kirche gratulierte Pfarrer Monninger mit einem Hirtenstock für Heimleiter Michael Schlosser. Der wiederum hob die mit 70 Prozent hohe Fachkraftquote des Gallusheims hervor und betonte mit Blick auf die vielfach langjährige Betriebszugehörigkeit der 140 festen Mitarbeiter: »Ein wichtiges Thema ist Kontinuität«. Bestes Beispiel: Elisabeth Armbruster mit über 46 Dienstjahren im St. Gallus.

Dennoch unabdingbar für die Betreuung von 120 Heimbewohnern und 91 Seniorenwohnungen sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter, bei denen sich Pflegedienstleiterin Martina Heizmann bedankte. Woraufhin der frisch gegründete »St. Galluschor« in rührender Weise für beste Stimmung sorgte – unter anderem mit einem kurzfristig einstudierten Geburtstagslied zu Ehren von Michael Schlosser (56), der vergebens gehofft hatte, seinen Ehrentag geheimhalten zu können.

Bei munterer Musik demonstrierte anschließend eine nicht minder muntere Runde ausschnittweise Übungen aus der Seniorengymnastik – unter der Leitung von Elfriede Reiner und samt der Einladung an alle Gäste, nach Lust und Laune mitzumachen. Im Folgenden sorgte das Gesangsduo »Karlheinz und Gisela« für musikalische Unterhaltung.

Informativ zu ging es im Inneren des Seniorenzentrums: Dafür sorgten unter anderem drei Hausführungen, die Interessierten zeigten, wie betreutes Wohnen aussieht.