Nach dem großen Erfolg des Pflanzentauschtags auf dem Biohof Reber in diesem Jahr, will das Aktionsbündnis »Gentechnikfreie Ortenau« die Veranstaltung im kommenden Jahr wiederholen.
»Jetzt im Sommer können vielfach Samen von Gemüse, Kräutern und Blumen geerntet werden«, informiert das Aktionsbündnis »Gentechnikfreie Ortenau«, in dem sich unter anderem das BUND-Umweltzentrum Ortenau und Naturkost Kiebitz e.V. Haslach engagieren. Da Saatgut meist überreich gewonnen werden kann, bietet das Bündnis auch im nächsten Frühjahr wieder einen Pflanzen- und Samentauschtag an, bei dem man seine Schätze tauschen oder verschenken kann. So ist dafür gesorgt, dass gute, regional erprobte Sorten nicht verloren gehen. Wichtig ist dafür, die Samen gut zu kennzeichnen und Infos über Aussehen und Größe, eventuell mit Bild, beizufügen, damit schnell zu erkennen ist, um was es sich genau handelt. Insbesondere die Samen von Tomaten, Erbsen, Bohnen, Stockrosen oder Ringelblumen sind leicht zu gewinnen und deshalb selbst für Anfänger geeignet. Genaue Anleitungen zur Saatgutgewinnung sind im Internet zu finden. In Gläsern oder Stoffsäckchen gelagert, halten sie sich meist sogar mehrere Jahre und ermöglichen auch in Zukunft wieder das anzubauen, was man kennt und was gut gediehen ist.
In den ländlich geprägten Gebieten wie der Ortenau ist vielfach noch ein eigener Nutzgarten mit Kräutern, Gemüse, Beerensträuchern und Blumen vorhanden. Viele schätzen die Ernte aus dem eigenen Garten, denn das Gemüse oder Obst ist frisch, reif geerntet, muss nicht aufwendig verpackt, gelagert oder transportiert werden. Außerdem weiß man genau, was man isst und wie es produziert wurde. Allerdings ist man beim Saatgut oder den Setzlingen in der Regel auf das angewiesen, was im Handel zum Kauf angeboten wird. Und das sind vielfach Produkte der großen Saatguthersteller. Häufig handelt es sich dabei um Hybrid-Sorten (meist mit der Bezeichnung F1 gekennzeichnet), also spezielle Züchtungen, die nur für eine einzige Generation schöne Pflanzen und gute Erträge erbringen. Selbst Samen zu gewinnen und diese Pflanzen dann weiter anzubauen, ist damit kaum möglich, da die nächste Pflanzengeneration nicht mehr die gleichen Eigenschaften aufweist wie die Ursprungspflanze. Außerdem berücksichtigt die professionelle Züchtung zwar häufig Merkmale wie einen hohen Ertrag, gleichförmiges Aussehen und gute Transportfähigkeit, vernachlässigt aber Aspekte wie Geschmack, Vitamingehalt, regionale Anpassung und vieles mehr. Die Vielfalt der Kultursorten und die Unabhängigkeit der Anbauenden geht dabei verloren.
Informationen zum Thema samenfeste Sorten sind beim BUND-Umweltzentrum Ortenau in Offenburg erhältlich (telefonisch unter 0781/2548 (Montag oder Mittwoch vormittags) oder per E-Mail
an bund.umweltzentrum-Ortenau@bund.net).