Vergangenen Sonntag feierte Bruder Pirmin einen Erntedankgottesdienst für Kinder und jung gebliebene Erwachsene.
Die Vorbereitung lag in Händen des Teams für die Gestaltung der Familien-Gottesdienste. Diese finden inzwischen an sechs Wendezeiten des Kirchenjahres statt und gehören zur festen Tradition. Melitta Himmelsbach gehört dem Team schon seit 32 Jahren an. Ihr und den anderen Frauen gehen die Ideen nicht aus.
Mit nicht weniger Begeisterung bringen sich regelmäßig die Frauen der Gesangsgruppe »Horizont« ein. Begleitet wurden sie auch diesmal wieder von Gitarren und Key-
Board. Die Gruppe ist bekannt für ihre herzhaften Lieder. Für diesmal brachten sie ein Lied ein, das sich zu einer Geschichte über die vielfache Bedeutung des Wassers fügte: »Alle meine Quellen entspringen in dir, in dir mein guter Gott! Du bist das Wasser, das mich tränkt und meine Sehnsucht stillt.«
Die Geschichte handelte von einem Wassertropfen, der aus der Enge einer an den Berg stoßenden Wolke ausbricht und einen Regen auslöst. Die Wanderschaft führt über das Tränken von Blumen und Bäumen zu einem Bach, der zum Fluss ausweitet. Die schließliche Einmündung ins Meer ist keineswegs die Endstation. Zusammen mit anderen lässt sich der Tropfen von der Sonne erwärmen und über die Verdunstung zum Himmel ziehen. Dort kann die Wanderschaft zum Segen für Mensch und Natur von Neuem beginnen.
Hilfe für die Ukraine
Damit die Erzählung nicht im Poetischen bleibt, bat Bruder Pirmin mutige Kinder zum Erntealter, um sich die Vielfalt der arrangierten Früchte vor Augen zu führen und zu benennen. Bei der Frage nach dem Woher der Gaben wollte er sich mit dem Hinweis auf Hofladen und Supermarkt nicht begnügen. Auch die menschliche Arbeit mit der Natur kann für einen Gläubigen nicht die letzte Antwort auf das Wunder der Natur Dank-sein. Der Glaube an einen Schöpfer brachte ein Lied auf den Punkt: Du hast uns Deine Welt geschenkt.
In den Fürbitten wurde deutlich, dass zum Danken auch die Bereitschaft zum
Teilen gehört. Dazu passte, dass die Kollekte den vom Krieg gebeutelten Menschen in der Ukraine galt. Diesem Anliegen dient auch der Erlös des einfachen Essens im Pfarrheim; im Anschluss an den Gottesdienst. Die schmackhaft zubereitete Kartoffelsuppe stellte nicht nur den Hunger, sondern führte zu Begegnungen. Nach Zeiten der gesundheitlich gebotenen strengen Distanz ein willkommener Anlass zum Beisammensein.

